Donnerstag, 20. November 2008

Christine W. - Unter Polizeischutz zum Prozess

Sie kannte kein Erbarmen, ihre Pferde stöhnten und bluteten. Immer wieder Brach sie den Willen der Tiere mit brutalen Methoden. Zum Auftakt des Prozesses mussten nun Polizisten Reiterin Christine W. schützen.

Die Polizei ist mit acht Mannschaftswagen angerückt. Beamte einer Einsatzhundertschaft sichern alle Eingänge des Kieler Landgerichts. Die Angeklagte hat Morddrohungen erhalten. Dressurreiterin Christine W. (60) soll Pferde erbarmungslos traktiert und gequält haben. Im Internet kann sie nun lesen, dass man ihr die Zähne mit einer Zange herausreißen würde, sollte man ihr begegnen.

Justizbeamte durchsuchen alle Zuschauer, die dem Prozess in Saal 232 beiwohnen wollen mit Metalldetektoren wie am Flughafen. Das Gesicht von Christine Simone-Anke Auguste W., so ihr vollständiger Name, wirkt verbittert, angespannt und müde, sie wird zu den Vorwürfen schweigen.

"Sie schlug unaufhörlich auf das Pferd ein"

Die ehemalige Weltcup-Teilnehmerin ist angeklagt, von September 2006 bis Juni 2007 in Norderstedt (Kreis Segeberg) und Halstenbek (Kreis Pinneberg) in 15 Fällen Pferden aus Rohheit erhebliche Schmerzen zugefügt zu haben. "Sie schlug unaufhörlich auf das Pferd ein, riss am Zügel, so dass das Tier Verletzungen im Maul erlitt und an den Flanken dicke Striemen hatte", sagt der Staatsanwalt über das Leiden der Fuchsstute "Wolke". Von einer anderen Reiterin angesprochen, habe Christine W. geantwortet: "Was wollen Sie eigentlich, das Pferd blutet ja gar nicht." Auch mit der Gerte habe die Angeklagte immer wieder zugeschlagen, Pferde durch harte Tritte mit Sporen misshandelt und ihnen die Köpfe mit Ausbindezügeln qualvoll tief gegen die Brust gedrückt.

Es gibt einen Beweis dafür, wie Christine W. mit den ihr anvertrauten Pferden umging - einen Videofilm. Die Verteidiger würden gerne verhindern, dass er gezeigt wird: "Wenn wir diese Bilder sehen, brennen sie sich ein", erklärt Rechtsanwalt Oliver Wallasch. "Das kann man nicht mehr wegwischen."

Christine W. missachte alle ethischen Grundsätze

Das ist wahr. Was in dem Dressurviereck des Reiterhofes Immenhorst in Norderstedt heimlich gefilmt wurde, lässt die Zuschauer im Gerichtssaal verstummen. Rund vierzig Minuten wehrt sich die braune Fuchsstute "Wolke" verzweifelt gegen Schläge, Sporentritte und ruckartiges Reißen am Zügel - dreht sich im Kreis, bockt, bäumt sich auf, stöhnt, schweißnass und in Panik. Ihre Reiterin, Christine W., macht ungerührt weiter und gönnt dem Tier nur zum Telefonieren vom Sattel aus eine kurze Pause.

"Das Pferd will sie loswerden", kommentiert Reiterin Anita Friske (21) aus Groß Nordsee die Bilder. "Die Bewegungen des Schweifes zeigen, wie groß Angst und Schmerzen dieses Tieres sind. Das ist kein Training, ich weiß gar nicht, was das soll." Dieter Stut, Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, meint: "Das Pferd wird nur gequält nach dem Motto: Dich werde ich schon kleinkriegen." Christine W. missachte alle ethischen Grundsätze des Pferdesports und der Turniersportbedingungen, verstoße gegen das Tierschutzgesetz.

Trotz Berufsverbots quälte sie weiter

Das Video ist im Mai 2007 enstanden. Zu dieser Zeit war Christine W. wegen der Misshandlung von Pferden bereits rechtskräftig mit einem Berufsverbot belegt. Auch dieser Verstoß wird nun verhandelt. Ihre Einnahmen aus dem betreffenden Zeitraum, 23.000 Euro, hat der Staat eingezogen. Im September 2007 folgte eine Verurteilung wegen Tierquälerei durch das Amtsgericht Plön. Christine W. ging nach Dänemark. Und auch dort wurde sie bei der Misshandlung von Pferden gefilmt.

"Frau W. hat eine gefühllose, das Leiden der Tiere missachtende Gesinnung", sagt der Staatsanwalt. Der Prozess wird Donnerstag fortgesetzt. In sieben Verhandlungstagen sollen zehn Zeugen und zwei Gutachter gehört werden.

Quelle: shz.de

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