Montag, 17. November 2008

Kasselmann läd ein

Kamingespräch bei Ullrich Kasselmann: Zwischen Doping und Medikation – der Reitsport in der Verantwortung
Hagen a.T.W.. Die Null-Lösung gibt es nicht, das Fernsehen hat nicht mit dem Ausstieg aus der Reitsportberichterstattung gedroht und die Deutsche Reiterliche Vereinigung wird am konsequenten Kurs in Sachen Medikation und Doping festhalten. Diese und andere Erkenntnisse sind das Ergebnis des „Kamingesprächs“ auf dem Hof Kasselmann in Hagen a.T.W. In unregelmäßigen Abständen bitten die Gastgeber Bianca und Ullrich Kasselmann zu ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen und sportlichen Themen namhafte Referenten und etliche Gäste auf den Hof und stoßen damit fruchtbare Diskussionen an. Das Reizthema Doping und Medikation lockte derart viele Gäste nach Hagen a.T.W., dass die Veranstaltung in die Reithalle ausgelagert wurde. Rund 150 Interessierte erlebten ein hochkarätig besetztes Podium im Gespräch. Das barg die eine oder andere neue Erkenntnis und sorgte auch im Anschluss für angeregte Diskussionen. „Nicht alles, was man machen kann, darf man auch machen.“ Auf diese kurze Formel brachte Professor Manfred Kietzmann, Pharmakologe der Tierärztlichen Hochschule Hannover, den veterinärmedizinischen Einsatz am Pferd. Und – Capsaicin sei gar nicht zugelassen, ein sinnvoller Einsatz aus seiner Sicht gar nicht denkbar. Kietzmann verwies zudem die Vorstellung einer Null-Lösung ins Reich der Phantasie: „In der Biologie gibt es keine Null und entsprechend kann es bei der Frage der Medikamentierung wiederum keine 100-prozentige Sicherheit geben.“ Was nichts anderes heißt, als das allein die Nachweisgrenze über positiv oder negativ entscheidet. Der Pharmakologe forderte nachdrücklich eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Praktikern und Wissenschaft. Reinhardt Wendt, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung unterstrich nachdrücklich die Position und den Weg, den die FN bereits eingeschlagen hat und auch konsequent fortsetzen will. Dabei wird sich der deutsche Dachverband auch nicht von der Haltung im Ausland oder beim Weltverband FEI irritieren lassen. „Der Reitsport wird von den vielen tausend Vereinsmitgliedern in Deutschland getragen und die fragen sich, was da oben los ist,“ so Wendt. Eine Position, die auch die internationalen und nationalen Veranstalter trifft. Volker Wulff (EN GARDE Marketing) zählt zu dem Veranstalterkreis, der unmittelbar nach den Olympischen Spielen in Hongkong einen ganzen Katalog von Maßnahmen verabschiedet hat und der von zusätzlichen Dopingkontrollen bis zu verstärkter Aufsicht auf Abreiteplätzen und in den Stallungen reicht. Der Niedersachse regte eine neue Kategorisierung von Turnieren an. Die Zahl der Sterne hängt derzeit von einigen Auflagen der FEI und der Höhe des Preisgeldes ab. „Das ist unbefriedigend. Mit der Höhe des Preisgeldes ist die gesamte Infrastruktur noch nicht bezahlt,“ so Wulff, „und die ist mitentscheidend für die Qualität eines Turniers.“ Zuviel-Starterei der Top-Reiter durch viele und gut dotierte Turniere – diesem Vorwurf erteilte Otto Becker, künftiger Bundestrainer der Springreiter eine Absage, denn – eine Untersuchung der Starts der Championatspferde der vergangenen zehn Jahre ergab, dass die Pferde in einem Championatsjahr durchschnittlich einmal im Monat gestartet sind: „Das ist weniger, als wohl jeder erwartet hat.“ Für den „Aufreger der Woche“ hatte Ende Oktober die Nachricht gesorgt, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit dem Ausstieg aus der Reitsportübertragung gedroht habe, angesichts der Medikationsfälle im Reitsport. Das sei schlicht falsch, so ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, der indes die Haltung eines Dachverbandes als ein Kriterium herausstellte. Eine Organisation, die sich nicht klar und konsequent gegen Betrug stellt, sei ein unglaubwürdiger Partner. Balkausky unterstrich die Forderung nach Transparenz und Sauberkeit gegenüber der Öffentlichkeit. „Wir sind nicht da, um abzuschalten, sondern um zu berichten,“ so Balkausky, „das bedeutet allerdings auch, das wir Probleme benennen.“ Derlei Anspruch kam und kommt bei Aktiven und Veranstaltern meistens weniger gut an. Eine Erfahrung, die Hartmann von der Tann, langjähriger ARD-Chefredakteur und Reitsportkommentator teilt. Da bauten sich massive Druckverhältnisse auf unter der Überschrift „Ist das gut für den Sport?“. Von der Tann stellte den Zusammenhang zwischen Glaubwürdigkeitsverlust des Springsports und der Arbeit des Weltverbandes FEI her, dessen Rolle eher „unrühmlich“ sei. Umfang- und facettenreicher Gesprächs- und Diskussionsstoff für die 150 Gäste des Kamingesprächs auf dem Hof Kasselmann und damit ein unausgesprochenes Kompliment für den Initiator Ullrich Kasselmann, der das Reizthema in den Mittelpunkt des Abend gestellt hat. Erstmals war das Kamingespräch eine medienöffentliche Veranstaltung und die große Zahl von Vertreter aus den Bereichen Print, Special-Interest, Hörfunk und TV verdeutlichte die Notwendigkeit offener Diskussion. http://www.comtainment.de/

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